Thema: Buchführungspflichten

Als Buchführungspflicht (Rechnungslegungspflicht) ist die Pflicht zur Führung einer Doppelten Buchhaltung sowie in weiterer Folge zur Erstellung einer Bilanz zu verstehen. Diese Pflicht ergibt sich aus unternehmensrechtlichen (Unternehmensgesetzbuch=UGB) und steuerrechtllichen (Bundesabgabenordnung=BAO) Vorschriften.

Mit dem RÄG 2010 wurden wesentliche Bestimmungen zum Eintritt der Rechnungslegungspflicht geändert.

Gemäß UGB gilt für Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH) jedenfalls und für Gewerbetreibende mit einem Umsatz über EUR 700.000,00 die Pflicht zur Buchführung und Bilanzierung sowie zur Eintragung ins Firmenbuch. Gemäß BAO gilt diese Buchführungspflicht gleichermaßen auch steuerlich.
Gewerbetreibende mit geringerem Umsatz können aber freiwillig Bucher führen und eine Bilanz nach EStG erstellen bzw. sich ins Firmenbuch eintragen lassen.

Unter einem Umsatz von EUR 700.000,00 besteht somit die Möglichkeit, den Gewinn für steuerliche Zwecke mittels Einnahmen-Ausgaben- Rechnung zu ermitteln. Maßgebend dabei ist der Geldfluss, also der Zeitpunkt des Zuflusses von Einnahmen bzw. des Abflusses von Ausgaben. Zusätzlich zu den Einnahmen und Ausgaben sind der Wareneingang im Wareneingangsbuch sowie die Anlagen im Anlagenverzeichnis aufzuzeichnen.